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Musik Rezensionsecke https://hdwf.org/viewtopic.php?f=19&t=1685 |
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Autor: | Stoani [ 28.08.2008, 00:11 ] |
Betreff des Beitrags: | Musik Rezensionsecke |
Hallo liebe Hüter, hier der versprochene Rezensionsthread. Zuerst möcht ich einmal die allgemeinen Kriterien posten, die ich für Postings in diesem Thread für nötig halte. Es soll immer ein Album eines Künstlers oder einer Gruppe oder einer Zusammenstellung von Künstlern für ein Projekt gepostet werden, für Einzelnummern kann man ja die bereits bestehenden Musik-Threads heranziehen. Die Rezension oder Kritik soll auch einige Kriterien erfüllen wie beispielsweise: -> Vorstellung des Künstlers -> Vorstellung einiger Lieder oder der für euch wichtigsten Lieder des Albums -> Herangehensweise des Künstlers -> Einordnung des Albums in die Gesamtarbeit des Künstlers. -> Punkte (1 bis 5, 5 ist die Bestnote) Die Punkte müssen nicht der Reihe nach erfüllt werden, es soll nur keine Vorstellung werden mit 2, 3 flinken Sätzen sein, man sollte erkennen, dass ihr euch mit dem Werk und dem Künstler beschäftigt habt. Eure Herangehensweise an die Musik soll sich nicht in einen epischen Rahmen verlieren, aber ihr sollt auch nicht mit 200 Wörtern auskommen, sprich ein wenig Arbeit ist angesagt! Als Beispiel werde ich hier gleich mal den Anfang machen: Künstler: Talk Talk Album: Spirit of Eden http://www.amazon.de/Spirit-Eden-Talk/d ... 490&sr=8-1 Verdammt, er startet doch glatt mit einem Album, das vor 20 Jahren erschienen ist! Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass Talk Talk lange Zeit an mir vorüber gegangen ist. Der Grund ist einfach, gehen wir noch ein paar Jahre zurück, 1984 genau, da ertönte erstmals aus meinem Radio "It's a shame" und meine erste Reaktion war: "Oh Gott, noch so ein austauschbarer Pop-Liadl" und nach dem darauf folgenden Hitparaden-Monster "It's my life" verbannte ich die Gruppe ganz aus meiner Wahrnehmung. Schwerer Fehler! 20 Jahre später hörte ich zufällig bei einem Freund das Album "Mark Hollis" von Mark Hollis und ich dachte mir, hey, die Stimme kenn ich doch, als mir mein Freund erklärte, dass dieser Herr doch der Sänger und Mastermind von Talk Talk wäre, erkannte ich zwar die Stimme wieder, aber dachte eher an eine Gesangseinlage mit vorgehaltener Pistole. Flugs wurden mir die beiden letzten Alben von Talk Talk vorgespielt, Spirit of Eden und Laughing Stock. Falls ihr noch Ängste habt und glaubt, mit diesem Album wurde ein weiteres Synthie-Pop Gebrabbel geschaffen, weit gefehlt! Die Auflösung des Synthie-Genres begann bereits ein Album davor mit "The Colour of Spring" 1986, das letzte Album, das noch vom Produzenten in letzter Minute umgemodelt wurde, da er es für zu avangardistisch hielt. Mark Hollis komponierte dann wider Willen noch einige Pop-Lieder nach, wie beispielsweise "Give it up". Danach hatte Talk Talk erstmals freie Hand für alle Kompositionen, schlossen die Plattenfirma von Hörproben aus und nahmen "Spirit of Eden" in einer alten Kirche auf, mit Analoggeräten, die vor 1970 hergestellt wurden, einzige Ausnahme war ein Mikrofon für das Schlagzeug und ein 32-Spur-Bandmixer. Übrigens war an der Violine ein noch etwas unbekannter Nigel Kennedy dabei. Ein Jahr lang wurden wieder und wieder Aufnahmen gemacht, freie Improvisationen gespielt, Aufnahmen verworfen, Instrumente gestrichen, Plattenfirmenbosse bekamen Valium (:-)), ein Kirchenchor wurde entfernt, weil er zu perfekt klang. Was kam raus? Ein ruhiges melancholisches, aber auch stellenweise aufwühlendes Werk, das in einer Zeit von drumgesteuerten synthetischen Massenware eine Vorgabe schaffte, die erst 10 Jahre später in ihrer Reduktion und dem Ansatz her von Gruppen wie beispielsweise Radiohead wieder aufgenommen wurde. Ruhige Trompeten, fragile Streicher, dann laszive Gitarren, herrlich, kombiniert mit Bluesriffs, Pianoakkorden und einer plötzlich übersteuerten Mundharmonika, alles hat seinen Platz, springt ab und zu hoch drängt sich aber nicht auf, schafft Ruhe und Raum, auch beim Zuhörer. Zusätzlich die melancholische Stimme von Mark Hollis, manchmal schwer verständlich, mit reduzierte Lyrik: Aus Inheritance: --- Don't you know how life goes on Desperately befriending the crowd To incessantly drive on Dress in gold's surrendering gown Heaven bless you in your calm My gentle friend Heaven bless you --- Aus "Eden": --- Summer bled of Eden Easter's heir uncrowns Another destiny lies leeched upon the ground A gilded wreath on reason The flower crushed conceives A child of fragrance so much clearer In legacy Everybody needs someone to live by --- Obwohl nur aus 6 Titeln bestehend, wirkt das Album wie eine epische intensive Klangwolke, die einen in den Musikhimmel trägt. Vorsicht, es ist kein Album zum Nebenbeihören, nehmt euch euer Lieblingsgetränk, eure Lieblingszigarre, auf keinen Fall ein Buch, schaltet euer Mobiltelefon ab, und hört einfach zu. Nehmt das bequemste Sofa oder legt euch zurück und lasst euch auf den Klängen tragen, der Titel Sprit of Eden kommt schon ganz gut dem Zustand nahe, der euch erwarten kann. Ich hab mir lange gedacht, soll ich einen Link zu einem Lied reinstellen, da ich wie schon oben finde, dass die CD gehört als Ganzes gehört werden soll aber ich hab mich für Folgendes entschieden: Die Entwicklungsgeschichte der Band an 2 Links zu zeigen, eine Nummer, die wahrscheinlich alle kennen, die über 30 sind und die 80er miterlebt haben, eine Nummer, die aus diesen 80ern nicht wegzudenken ist, mit der ich aber eigentlich nie etwas anfangen konnte: Such A Shame: http://de.youtube.com/watch?v=_UtPFSc1b ... re=related Und einer Nummer aus "Spirit of Eden" I believe in You: http://de.youtube.com/watch?v=Lr0TOwvM0fc Edit: Bewertung: 5/5 Na dann, auf eure Ohren! |
Autor: | Xheran [ 28.08.2008, 17:14 ] |
Betreff des Beitrags: | |
*augenreib* OK... Stoani must do it the hard way... Also bis ich zu so einer ultraausführlichen Rezension komme... URKS Well Miss Sophie, I`ll do my very best! Gruß Xheran |
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